Unsere Encke-Urne

Encke-Urne? ...ein ungewöhnliches Denkmal in Falkensee

Historische Zusammenhänge

Mit diesem Grabmal wurde der im Jahre 1804 verstorbenen Gattin des seinerzeitigen königlichen Oberjägers bzw. Oberförsters Johann Gotthold Encke, Maria Theresia Encke, geb. Kirschbaum (1774-1804) gedacht. Es ist im Besitz der Ev. Kirchengemeinde Falkensee-Falkenhagen.

Der ursprüngliche Standort der Urne mit Sockel war in der ersten Gräberreihe des Friedhofs links vom Kirchenportal, beschattet von einer Trauerbirke. Später wurde sie rechts neben das Kirchenportal gestellt.

Der königliche Oberförster verwaltete bis 1811 die königliche Oberförsterei Falkenhagen. Der Familie Encke gehörte das sog. Encke-Gut, welches heute das Pfarramt der Evangelischen Kirchengemeinde Falkensee-Falkenhagen beherbergt.

Die Familie Encke wurde auch bekannt durch die Schwester des Oberförsters, Wilhelmine Encke, der späteren Gräfin Lichtenau, der Geliebten des preußischen Kronprinzen und späteren Königs Friedrich Wilhelm II. Er war der  Neffe und Nachfolger Friedrich des Großen.

Zum Grabmal selbst, es ist ein Werk aus Sandstein und dem preußischen Klassizismus zuzuordnen. Dieser Stil wurde von den Bildhauern und Architekten Schadow und Schinkel besonders geprägt.
Es besteht aus einem vierseitigen Sockel mit Kronenkapitell und einer aufgesetzten Urne in Form einer antiken Vase. Alle vier Seiten des Sockels sind beschriftet und heute leider nur noch andeutungsweise lesbar. Über die Zeit hat das Grabmal unter starker Verwitterung und Aussandung, Rissbildungen und Abplatzungen sehr gelitten.

Vor Jahren hatte sich die Kirchengemeinde entschlossen, dieses für Falkensee ungewöhnliche Denkmal restaurieren zu lassen. Dazu entwickelte Dipl.-Ing. Thomas Bolze, der Sohn des früheren langjährigen Pfarrers Bolze der Kirchengemeinde Falkenhagen, eine Dokumentation zum Vorzustand und ein Restaurierungskonzept des Objektes.
Mit den Arbeiten wurde dann im Januar 2007 der Berliner Restaurator Thomas Schubert beauftragt.
Um die zu erwartenden hohen Kosten etwas zu minimieren, wurde eine Spendenaktion in Zusammenarbeit des Heimatmuseums der Stadt Falkensee und der Kirchengemeinde begründet.

Mit den ausgeführten Arbeiten erhielten der Sockel und die Urne wieder ein würdiges Aussehen und steht gut sichtbar rechts neben dem Kirchenportal.

An dieser Stelle ist allen an diesem Projekt Beteiligten ein besonderer Dank auszusprechen.

Am 25. November 2007 (Ewigkeitssonntag) wurde das restaurierte Denkmal in einer Feierstunde enthüllt.